Um 20:40 Uhr war das „Valhall“ soweit voll, alle Sitzplätze des Iric Pub waren besetzt. Ich hatte mir gerade mein Chilli con Carne bestellt, als ADORNED BROOD die Bühne enterten. Sechs Musiker mit langen Haaren, aber nur eine Frau
Pagan Metal!!
Hier war es eine familiäte Atmosphäre.
ADORNED BROOD stehen beim Label „Black Bards Entertainment“ unter Vertrag und dessen Hauptsitz ist hier in Gummersbach/ Derschlag. Vor dem Beginn des Konzertes kam noch eine Mitarbeiterin des Labels und stattete ‚Taube‘ den Mann am Merchandise-Stand mit weiterem Material aus. Während des Soundchecks, der jetzt abgehalten wurde stellte ‚Thorsten‘ (ADORNED BROOD; guitars) noch an einigen Reglern den Klang richtig ein und dann ging es los.
10 Minuten nachdem der Soundcheck begann, spielte ADORNED BROOD dann mit >Hammerfeste< das erste Lied des Abends. Was mir bei dieser Band gleich beim ersten Mal gefiel, als ich sie hörte, war der Einsatz der Querflöte.
Dieses Instrument verleiht der Musik eine ganz besondere Note. Da ich während dieses Konzertes neben der Bühne saß und nicht davor war, war ich mir unsicher ob man von meiner Position den Ton nur schlecht hören konnte oder ob den Tonausgang zu leise geschaltet war?
Fakt ist, dass man die Querflöte nur bei ihrem Solo richtig hören konnte. Gegen die anderen Instrumente kam sie nicht durch.
Der zweite Song startet mit aggressivem Schlagzeug, auch der Keyboarder ging in der schnellen Musik wahrlich auf. Musikalisch höre ich hier ganz klar die Verbindungen zum Black Metal, wohingegen mich die Stimme von ‚Frost‘ fast an Iric Folk erinnert.
Was auch passend wäre, ist das „Valhall“ schließlich ein Iric Pub. So nah, wie ich an der Bühne saß, entging mir auch nicht, das ‚Mischa‘ der Drummer mit Kopfhörern hinter seinen Fallen saß. Ich hatte Damals auch solch Teile auf meiner TomTom liegen, als ich selbst noch spielte.
Nach diesem Lied >Adorned Brood< wendete sich ‚Frost‘ das erste Mal direkt an die Zuschauer. Natürlich ist die Band hier bereits bekannt und er wird angefeuert. Worauf der Vocalist der Pagan Metal Band ADORNED BROOD nur auf eine Weise reagieren kann.
‚Frost‘:
„Ok, dann machen wir schnell weiter“
Mit schnellem Sound in Black Metal Manier ging es weiter.
Es waren nicht so viele Fans an diesem Abend im „Valhall“ anwesend, wie ich es schon erlebte. Doch dies tat der Stimmung keinen Abbruch. Die ersten Fans erschienen vor der Bühne, die Luft-Gitarren wurden gestimmt und ihr Einsatz wurde geprobt.
>Schiff der Toten< war der nächste Burner, den ADORNED BROOD dem Sound-hungrigen Publikum servierte. „Das ist die Ruhe vor dem Sturm“ hallte der Refrain. Es fiel mittlerweile selbst den Letzten schwer still sitzen zu bleiben und an jedem Tisch saßen Fans die ihre Köpfe in der Musik kreisen ließen.
Ich kann nur sagen: Die Stimmung war famos!!
Der Song >Pagan Nights< kam dann ohne musikalische Höhepunkte. Es war nicht schlecht, aber diesem Lied fehlte ganz einfach der Aha-Effekt. Die Stimmung vom vorherigen Lied war noch vorhanden und hier noch gut spürbar. Die Flöte kam nicht durch, dennoch wurde dieses Lied mit Applaus quittiert.
>7 Tage< begann unter großer Zustimmung der Anwesenden Fans. ‚Taube‘ und ich prosteten uns zu. ‚New Castle Brown Ale‘;
Ob ich dies Ale nun sieben Tage am Stück trinken wollte ist mir nicht ganz klar, an diesem Abend aber, da schmeckte es wunderbar!!
Leider nahmen die Fans diesen Song nicht so an, wie erwartet. Erst als der Song beinahe vorbei war, sang der Großteil der im Iric Pub Anwesenden mit.
Da hätte ich persönlich mir mehr erwartet, den genau bei einem solchen Lied sollte die Stimmung kurz vor dem Siedepunkt sein.
Mit:
„Wir widmen uns dem Horn“
Wurde die Pause eingeleitet.
Zur Erinnerung: Es war ein Weltrekord angemeldet!
Gefüllt wurde dieses ehrenwerte Trinkgefäß mit „Möhres Monster Sangrillia“
Interessant war auch, dass scheinbar jetzt den meisten der Fans erst bewßt wurde, Was ADORNED BROOD da eben auf der Bühne gespielt hatten, denn plötzlich begannen scheinbar Alle im Raum >7 Tage< am singen.
>Pillermann, Fotze, Arsch< folgte und mit dem stets willkommenen >Einer geht noch< fand der spontan zusammengekommene Chor ein Ende.
9,55 Liter von Möhres Edelstem faste das (weltweit größte und NICHT künstlich erstellte) Trinkhorn.
Es war aber wohl besser, dass es nicht kreisen gelassen wurde, Wer weiß schon, worin das nacher ausgeartet wäre?!!
>What shall we do with a drunken sailor< beendete die Pause. Jetzt war die Stimmung da, die ich erwartet hatte. Ein weiteres Lied, welches Alle mitsingen konnten. Und selbst wenn nicht ein Jeder der Anwesenden mitsang und/oder moschte, ich habe Niemanden gesehen, den es reute an diesem Abend des „Valhall“ aufgesucht, dem Weltrekord beigewohnt und ADORNED BROOD live gesehen zu haben.
Jetzt war die gute Laune da.
Dankbar nahm auch ADORNED BROOD auf der Bühne dies auf und fesselte die Aufmerkswamkeit
der bangenden Fans im Mosch-Pit,
der feiernden Langhaarigen an den Tischen
und Jener an der Theke mit >Schiff der Toten<.
Melodisch griffen alle Instrumente ineinander. ‚Anne’s Flöte war nun gut zu hören und leitete das Spiel, bevor e-Gitarre ‚Frost‘
mit seinem Gesang den finsteren Reigen übernahmen und anführten.
Beinahe schon besinnlich beginnt >Die Kaperfahrt<.
Natürlich war mir die Melodie bekannt, aber ich konnte mir einfach keinen Reim auf den Titel dieses Liedes machen.
Melodieverliebt, die Flöte klar herauszuhören aber erst als die Gitarre einfiel, erkannte ich in diesem Song >Männer mit Bärten< (= „Und Alles die mit uns auf KAPERFAHRT fahren, dass müssen MÄNNER MIT BÄRTEN sein“).
Dieses Lied ist natürlich nicht für Maiden, sondern für kampferprobte Recken.
„Kommt mit auf Kaperfahrt“
Und nicht nur im Moschpit flogen Köpfe ;-)
Kein Maschinengewehr kann so schnell schießen, wie hier bei ‚Thorsten‘ und ‚Jan‘ die Finger über die Gitarrenseiten flogen!!
Ihr haltet Das für einen sinnlosen Kommentar?
Seht euch an, welche Magie ADORNED BROOD auf der Bühne, bei den Konzerten der Band entfesselt und urteilt dann selbst!!
Um 22 Uhr war es dann doch leider zu Ende.
Zugabe wurde verlangt, >Hammerfeste< wurde benannt.
Worüber ich mich ja schon wunderte, denn immerhin begann der Abend mit diesem Song!!
‚Frost‘ zog drei Fans aus dem Mosch-Pit zu sich auf die Bühne und gemeinsam mit ihnen teilte er sich das Mikrophon für den endgültig letzten Titel des Abends: >Under Yggdrasil<.
Hoch zufrieden, diesen Abend bei einem Konzert der mir liebsten Pagan Metal Band: ADORNED BROOD verbracht zu haben, erinnerte ich mich daran, dass meine Bekannten von TORMENT OF SOULS am selben Abend ein Konzert in Trier gaben.
Und mit einem geflüsterten „Death Metal Victory“ hob ich meinen Ale zu einem letzten Gruß an diesem Abend!!