Auch in diesem Jahr war es mir eine große Freude, erneut in Zinnowitz auf der Ostsee-Insel: Usedom die >Vineta-Festspiele< zu sehen.
Da ich im vergangenen Jahr Usedom nicht in der Zeit der Festspiele aufsuchen konnte, wusste ich auch nicht, ob die diesjährige Handlung direkt an die des vergangenen Jahres anschließen würde?
Allerdings steht die Vorführung in jedem Jahr für sich alleine und folgt lediglich der Handlung, Was mit den Einwohnern der in den Wellen der Ostsee versunkenen Stadt Vineta geschah.



2013 lautete der Titel der Vineta-Festspiele: „Der Luzifertrick“.
Im Fokus der Geschichte steht wieder ein Mädchen.
‚Claribella‘ an deren Seite sich einige Märchenfiguren befinden, steht der Sinn danach die Vineter wieder an ihren Heimat-Ort zu bringen bzw. dafür zu sorgen, dass dieser ihnen erhalten bleibt.

Der Vergleich zu der Stadt >Tanelorn<, welche der Schriftsteller ‚Michael Moorcock‘ seit seiner frühen Schaffensphase bereits in seinen Büchern aufführt, würde zuweit führen. Doch sind für Ähnlichkeiten absolut offenbar!

Soviel sei gesagt, neben Claribella und den Märchenfiguren bemühen sich auch die Mächte des Himmels und jene der Unterwelt um die Stadt Vineta. Die verschiedenen Gruppen sind klar auch durch die Farbe ihrer Gewandungen zu unterscheiden. Jene des Himmels traten in leuchtendem Hellblau bzw. Weiß auf, jene der Unterwelt in Rot & Schwarz, dahingegen die Märchenwesen ihrer Rolle entsprechend.
Bemerkenswert: Der ‚Rote Rabauke‘ der in roten Stiefeln auftrat bemerkte zu Ende der Vorstellung, das er fürderhin nur mehr im Märchen in Erscheinung trete und von nun an, der ‚Gestiefelte Kater‘ sei.
Ebenso blieb mir der ‚Schwarze General‘ in Erinnerung.
Dieser langhaarige Kämpe blieb mir, einem Metal-Fan natürlich in Erinnerung. Er war in einen schwarzen Mantel gehüllt und bekam, wenn ich mich richtig entsinne den Auftrag auf eine junge menschliche Mutter und deren (Sonntags-)Kind aufzupassen.
Womit wir auch die wichtigste Person von „Der Luzifertrick“ benannt haben.

Nachdem die Tore Vinetas versiegelt wurden, obliegt es einzig und allein einem Sonntagskind diese Tore wieder zu öffnen.
Diese Idee hatte der gefallene Engel ‚Luzifer‘. Aber es müsse ein besonderes Kind sein, mit einem göttlichen Vater und einer menschlichen Mutter. Luzifer, der einstmals zu den Kreaturen der Unterwelt zählte, wurde von diesen nach seinem Verrat verbannt.
Aber er hat sich einen Trick einfallen lassen, den Anfangs Niemand durchschaut und mit der Elfenkönigin harrt er den Dingen die kommen werden und wie das Schicksal sich für Vineta entwickelt.

Mir ist in all den Jahren, welche ich nun schon fasziniert dem Geschehen um die mögliche Historie der von den Ostsee-Fluten verschluckten Stadt Vineta folge, noch niemals ein Zuschauer aufgefallen, dem das auf der Bühne gesehene mißfiel…
Auch in diesem Jahr, ich sah die letzte Vorstellung - die alljährlich mit einer Lasershow endet (wenn man Das so nennt?) und habe erneut den Vorsatz gefasst, die Vineta-Festspiele auch im folgenden Jahr definitiv wieder sehen zu müssen.
Auch meine Partnerin sah die diesjährige Vorstellung.
Es war ihr erster Besuch der „Vineta-Festspiele“ und auch sie war begeister!

Die Schauspieler von Vineta: „Der Luzifertrick“

Die Himmlichen (zwar würdevoll nach außen, aber im Innersten hinterlistig und gemein):
- Gott Jovis: ‚Erwin Bröderbauer‘
- Fortuna: ‚Marit Lehmann‘
- Pax,ein Sonntagskind: ‚Clara Martens‘
- Concordia: ‚Anna Schmidt‘
- Juno: ‚Anna Thiele‘
- Quirinus: ‚Marcus Möller’

Die Göttlichen aus der Unterwelt (auch ihnen geht es nur um Macht):
- Bellona: ‚Jaenine Schulte‘
- Persephone: ‚Guilia Weis‘
- Nox, ein Sonntagskind: ‚Antonia Friedrich‘
- Janus: ‚Michael Thai Vu Tien‘
- Discordia: ‚Marie Förster‘
- Veiovis: ‚Maximilian Heckmann‘

Als Luzifer, der aus der Hölle Verstoßene spielte: ‚Philip Dobraß‘

Die Helden, welche die Einwohner Vinetas befreien wollen:
- Claribella: ‚Lisa Klabunde‘
- Der tapfere Schneider: ‚Sven Jenkel‘
- Aschenbrödel: ‚Martha Barbara Pohla‘
- der Butt: ‚Daniel Elias Böhm‘
- der Rote Rabauke: ‚Fabian Quast‘

In weiteren Rollen:
- ein Sonntagskind: ‘Lisa-Marie Hobusch’
- Franka, die Kapitänswitwe: ‘Anna Jamborsky’
- Fritzer (Sonntagskind): ‘Jonas Schulmeister’

Die Kleindarsteller:
- ‘Heike Stöckert’, ‘Katharina Mahnke’, ‘Fiete Drahs’, ‘Sven Pantermehl’, ‘Christian Volkmann’, ‘Detlef Volkmann’ & ‘Paulina Clemens’

Als die Elfe Eleonora, die gemeinsam mit Luzifer die Sache in den Griff bekommen will: ‚Nicole Thuß‘
Ein schwer einzuordnender Charakter, der Schwarze Major: ‚Martin Puhl‘

Wie immer in den Vineta-Erzählungen spielt auch bei „Der Luzifertrick“ die Liebe eine große Rolle.
Nicht immer trifft man diese dort an, wo man sie erwartete und nicht immer ist sie von langer Dauer!
Wie immer aber wird die Geschichte klar verständlich erzählt. Ein Theater für die ganze Familie mit einer spannenden Geschichte, Liedern und Tanz.
Auch wenn Vineta am Ende durch die Märchen gerettet wird, fallen sich nicht Alle glücklich in die Arme und eine Person wird fortan nur noch im Märchenbuch gefunden.

Und zu guter Letzt, die Macher:

- ‚Wolfgang Bordel‘: Buch, Regie, Liedtexte
- ‚Mike Hartmann‘: Komposition
- ‚Daniela Schulmeister‘: Choreographie
- ‚Jörg Masser‘: Bühnenbild
- ‚Nathalie Särwert: Kostüme‘
- ‚Tibor Oltyán‘: Kampfchoreografie
- ‚Torsten Wiedemann‘: Akrobatik‘