IX. Amphi Festivasl 2013
Samstag 20.07.2013
Irgendwie habe ich mich gar nicht auf das diesjährige Amphi Festival am Tanzbrunnen in Köln vorbereitet.
Klar als ich erfuhr, dass sowohl FAUN, als auch DUNKELSCHÖN die Mittelalter-Fraktion dieses Jahr vertreten sollten, freute ich mich sehr da ich mit beiden Band Interviews zu u.A: ihren neusten CDs führte, aber die Hitze brannte mir dieses Vorhaben aus dem Kopf.
Das mir bei diesem Wetter hier (in Engelskirchen; NRW) keine weiteren Menschen begegnen, wundert mich nicht sonderlich.
Es ist mir 9:25 Uhr (auch für einen Samstag) noch recht früh. Auch in Engelskirchen ist der Sonntag der Kirchtag, weshalb sollte also Jemand am Samstag bereits freiwillig am frühen Morgen in diese Hitze treten?
Wie ich es mir dachte, findet sich auch dem Gleis Niemand sonst und so besteige ich alleine ein leeres Abteil.
Ich sag euch, Sonne am frühen Morgen bereitet nicht nur Kummer und Sorgen, sondern gibt einem auch seltsame Gedanken ein.
So erinnere ich mich an einen Gedankengang den ich einst hegte, der da lautet: ‚Schwarz im Zug‘. Ursprünglich sollte es mit Untertitel heißen: ‚Schwarz im Zug – alleine unter Bunten‘, heute würde es wohl eher lauten: ‚Schwarz im Zug – und zwar ganz alleine!‘.
Weiter drehen sich meine Gedanken an einen der ersten Erfolge des Schauspielers ‚Keano Reeves‘: „Bills und Teds verrückte Reise durch die Zeit“ (oder so ähnlich) übrigens mit einem tollen Song der Band KISS.
Wie die beiden Protagonisten im Film zu sagen pflegten >Das Dasein ist bunt und granatenstark< bitte; hier im Zug finde ich es gerade eher: sonnig, hell und sterbenslangweilig!!
9:30
Lustig, lustig;
Gerade fuhren wir an einem stehenden Bus, mit der Aufschrift „Memphis 17“, vorbei.
Da frage ich mich doch ernsthaft, Was wohl aus den beiden Radio-Charakteren ‚Osterwelle‘ und dem Taxifahrer ‚Ali‘ geworden sein mag?
Denn egal wo Erstgenannter hinwollte, nachdem der Taxifahrer ihn oft genug (absichtlich?) missverstanden hatte, gab er immer an die Zentrale durch: >Hier Ali, fahre Memphis<.
Es gab schon ulkige Radio-Sendungen. Wer erinnert sich noch an „Satan – der Antichrist“?
In jeder Folge kam Satan auf die Erde um das Ende aller Tage einzuleiten. Das Problem war halt nur, so gut wie Niemand erkannte ihn noch. Und ernst?
Tja ernst wurde er sowieso nicht genommen…
Gerade fuhren wir durch den 2. Ort und die erste in Schwarz gehüllte Gestalt stieg ein.
Noch immer narrt mich die Sonne, doch zumindest bin ich mir so langsam sicher, mich nicht im Datum geirrt zu haben
Intermezzo: „Neulich… Schwarz im Zug“
Was mag ein Bunter wohl zu dieser Überschrift denken?
Da sitze ich im Zug, bewehrt mit Block und Griffel, in dunkle Kleider gehüllt.
Ein Hin-Gucker nicht eben selten (schließlich ist dies nicht das erste Festival, welches ich als Redakteur aufsuche). Schwarz…?
Ja, von der Kleidung her.
Irgendwie finde ich es interessant, diese Zugfahrt jetzt mal aus der „bunten“ Brille zu betrachten.
Da sitzen Menschen in farbigen T-Shirts, Blusen oder Hemden, tragen Rock oder Hose. Aber irgendwie schauen sie alle ähnlich aus, um es mal mit gleicher Münzer zurückzuzahlen: Identitätslos…
Da wird fraglos einer Mode gefolgt.
Ich merke schon, auch in geschlossenen Räumen (oder eben Zugabteilen) ist diese grelle Sonne nicht gut für mich :-/
Denn Momentan brandet Alles auf mich ein.
Es sind doch nun einige Menschen hier im Zug und ich bekomme mit, wie im Vierer-Sitz vor mir einer der Fahrgäste einen Witz erzählt. Dieser Witz geht nicht ins Detail, schnell erzählt und schnell darauf folgend das Gelächter. Eher ein Schmunzeln und das nicht einmal aus tiefsten Herzen. Nein, erweckt den Anschein sich zu amüsieren (zumindest ein bisschen) denn schließlich tun die Anderen es ja auch.
Man will ja schließlich dazu-gehören und in der gesichtslosen Masse aufgehen!!
So, damit schließt der Text über den Samstag.
Natürlich blieb ich bis spät am Abend auf dem Gelände des Amphi-Festivals. War mal hier, eilte mal dort her und hatte meine Kamera immer im Anschlug.
Erwähnte ich eigentlich bereits, dass der Tag übelst heiß war?
So machte ich zwar einige Fotos von der Haupt-Bühne und dort spielender Bands, hörte ich aber keine der Musikgruppen wahrlich lange an.
Bei einem Bierstand (stellt euch vor, dort gab es lediglich „Sion-Kölsch“) verbrachte ich einige Zeit und unterhielt mich mit einem der dort arbeitenden Verkäufer.
Hier legte ich auch meine erste, dem Dehydrieren verschuldete, Pause ein. Ein kühles sprudelndes Wasser benetzte meinen Rachen.
Die zweite Pause gönnte ich mir, geschätzte vier Stunden später.
Ich eilte, so schnell mich meine Füße noch trugen vom Festival-Gelände und lies mich neben anderen erschöpften Fans in den Schatten einer hohen Hecke fallen.
Dies hatte den Vorteil, dass ich die Musik welche auf der Haupt-Bühne gespielt wurde, von hier ebenso hören konnte und mich nicht der Enge aussetzen musste, welche unter den Fans bei fortschreitender Stunde immer extremer wurde. Lob Dem, welcher Platz fand sich zu bewegen.
Fazit des Samstags:
Was war ich froh, als ich später meine Wohnung wieder betreten hatte.
Zwar war es auch hier warm, aber Alles war besser als der Sonne‘ Strahlen weiterhin ausgeliefert zu sein.
Wie bereits zuvor beschrieben, war mir die Musik am Samstag ehrlich gesagt egal. Wie auch in den beiden Jahren zuvor, nutze ich diesen, den ersten Tag des Amphi-Festivals um Fotos von den Fans zu machen. Einige Bands habe ich am Sonntag gesehen und beschreibe deren Konzerte auch. Leider und das bedaure ich wirklich, versäumte ich DUNKELSCHÖN (am Samstag), aber auch OOMPH! am Sonntag nahm ich (leider) in diesem Jahr nicht wahr.