ON STAGE
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COVERED GRASS im Kaffee-Haus "Zinnober" in Engelskirchen; am 23.06.2013
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COVERED GRASS im Kaffee-Haus "Zinnober" in Engelskirchen; am 23.06.2013
in Live 24.06.2013 18:06von G.H.S. • Ausbilder | 2.424 Beiträge | 3648 Punkte
Heute ist der 23.06. und ich fand mich heuer in Engelskirchen im Kaffeehaus „Zinnober“ ein. Vor zwei Tagen erfuhr ich, dass um 14 Uhr die Band COVERED GRASS aufspielen sollte.
COVERED GRASS spielen im Genre: Bluegrass, sozusagen der wichtigsten Form der Volksmusik aus Amerika.
Es ist bereits 14:10 Uhr, als ich das „Zinnober“ erreiche.
Ich stellte mir natürlich die Frage, wo das Konzert stattfinden solle, wenn es regnete und ein Open-Air im Bier-Garten des Kaffee-Hauses nicht möglich sei.
Ohne lange um den heißen Brei herum zu-reden, es regnete und das nicht zu knapp.
Während ich die Stufen zum Eingang des Zinnober hinauf eilte, konnte ich erkennen, wo die Band zwar bereit stand, allerdings noch nicht begonnen hatte.
Zwischen dem Eingang und der Türe zum Biergarten befindet sich ein angenehm eingerichteter Halb-Raum, in welchem sich zwei Tische und ein Sofa samt kleinem Beistell-Tisch befinden. Hier nahm ich Platz.
Auf der anderen Seite schließt sich etwas größerer Raum an. Hier befindet sich die Theke, ein großer Tisch sowie ein etwas kleinerer. Das besondere an diesem ist, das es (durch eine Hauswand getrennt) neben der Eingangstüre vier Stufen hinabgeht. Dort findet sich ein schmaler Gang der begrenzt wird auf der einen Seite durch den Raum, auf der anderen Seite eben durch die Fensterfront.
Durch meine Position hatte ich nicht unbedingt den besten Blick auf die „Bühne“ und konnte so nur vier der fünf Musiker sehen.
COVERED GRASS:
‚Corina Aurin‘: Vocals und Mandoline
‘Volker Fisher’: Banjo, Dobro & Vocals
‘Felix Eichert’: Guitar
‘Joon Laukamp’: Fiddle, Mandolin und Vocals
‘Carsten Manz’: Doublebass
Ich lasse meine Blicke durch das Zinnober schweifen.
Wenn ich alle Anwesenden zähle, dann ist das
Fan-Barometer bei:20
Allerdings sind jetzt Jene mit gerechnet, die sich an diesem Nachmittag einfach nur hier einfanden, um (wie der Name so schön aussagt) einen Kaffee zu trinken, ein Stück Kuchen zu essen oder eben einfach Schutz vor dem Regen suchten.
LIVE
Um 14:15 Uhr beginnt die Band zu spielen.
Alle fünf Musiker spielen ein Instrument und ‚Corina Aurin‘ besorgt auch die Vocals. COVERED GRASS ist erst seit dem Jahr 2006 zusammen, ‚Corina‘ allerdings ist bereits die zweite Sängerin der Band. Ihre Band-Kollegen, an der Gitarre und am Doublebass liefern die Background-Vocals.
Einzelne Leute kommen noch immer zur Türe herein.
Der zweite Song ist im Vergleich zum Opener, welcher eher ruhig und bedächtig wirkte, zieht der Zweite gleich zu Beginn die Geschwindigkeit an und behält das Tempo auch bis zum Ende. ‚Corina Aurin‘ erwähnte bevor die Musik des zweiten Liedes startete scherzend, dass die Band bei einem ihrer früheren Konzerte auch bereits erlebte, wie einer der Anwesenden bei ihrem Opener einschlief.
Beim nächsten Song nehme ich mir die Zeit mal auf das Publikum zu achten, welches nun nicht einfach nur noch ruhig an den Tischen sitzt, bzw. das Konzert hinter den Steh-Tischen mitverfolgt. Während COVERED GRASS mit einem ruhigen Song eine gute Stimmung verbreitet sehe ich die typischen Blitzlichter von Fotoapparaten.
Wie gesagt, ich achte hier momentan auch wie die Anwesenden die Musik aufnehmen. Jene Leute die nicht direkt vor der Bühne sitzen, sondern wie ich im Nebenraum, sind sich am unterhalten und widmen dem Kuchen vor sich oftmals mehr Beachtung, als der Live-Musik der Band. Neben dem Geklapper der Kuchengabeln auf dem Porzellan der Teller hört man mehrmals den Milch-Aufschäumer
Das Zinnober ist ein Kaffee-Haus und mit COVERED GRASS spielt die erste Live-Band hier.
Fan-Barometer: 30
Das Zinnober ist bei dieser Auslastung aber auch voll. Würden noch 2 oder 3 Gäste eintreffen, weiß ich nicht, ob sie noch einen Platz finden würden.
Für die nächsten vom Zinnober organisierten Konzerte bleibt zu hoffen, dass diese in den Bier-Garten verlagert werden können!
Um 14:30 kündigt ‚Corina Aurin‘ den Song >Good Night John Boy!< an. In ihrem typisch offenen und freundlichen Tonfall berichtet die Sängerin, dass sie mit der Band COVERED GRASS eher Zufällig beim 40. Jubiläum der TV-Serie „The Waltons“ in Beverly Hills war, wo sie zu Ehren dieser Serie den Song >Good Night John Boy!< schrieben & spielten.
Ich kann dazu nur sagen: vielen Dank!!
Fasziniert bemerke ich, das COVERED GRASS wenn auch nur kurz, aber dennoch die original Titelmelodie von „The Waltons“ in ihren Song integriert haben.
Nebenbei kann ich noch sagen, das Geräusch der Kuchengäbelchen und des Milch-Aufschäumers stören nicht wirklich, sondern erwecken eine beinahe schon familiäre Atmosphäre.
Der folgende Song kann mich nicht begeistern.
>Fish< berichtet von den vielen Möglichkeiten, Was man Alles mit Fischen anfangen kann. Eher als das mich diese Dinge interessieren würden, freue ich mich darüber, dass dieser Song nicht den Weg auf das aktuelle Album von COVERED GRASS: „Toogaroo“ fand.
Ein weiteres Lied folgt noch, bevor die Band sich in ihre erste Pause verabschiedet.
Intermezzo_1
Während der Pause spreche ich mit drei der insgesamt von Musiker von COVERED GRASS. Hier vereinbare ich sowohl ein Interview mit ‚Corina Aurin‘ und unterhalte mich auch mit den Musikern über ihre Reise in die USA als sie die Einladung zur „World of Bluegrass Week“ in Nahville erhielt
Das Fan-Barometer ist mittlerweile auf 38 gestiegen als die Band ca. 14:55 Uhr erneut nach ihren Instrumenten greift.
Es folgt >Stormy<, ein Lied welches auch auf dem aktuellen Album vertreten ist. Ein Lied übrigens über das Liebe-machen unter dem freien Himmel. Der Regen außerhalb des Zinnober lässt nach, aber noch immer finden Menschen den Weg ins mittlerweile volle Kaffee-Haus.
Der Vater eines der in Engelskirchen wohnenden Musikers der Band COVERED GRASS sitzt jetzt nach der Pause neben mir.
Er berichtet mir von der erwähnten America-Tour der Band im Jahr 2012 und legt mir die DVD ans Herz.
15:05 Uhr
‚Corina Aurin‘ berichtet von Toogaro, einem Ort für Verliebte, nebenbei auch der Name des nächsten Songs und der aktuellen CD.
>Toogaroo< als solches beginnt schnell und melodisch. Am ehesten denke ich, trifft die Beschreibung: Wie ein frischer Sommerwind!!
Weiter geht es nach >Toogaroo< mit einem Cover-Song. Dieses Lied erinnert mich erneut an die „Waltons“, eher allerdings noch an die TV-Serie „Rawhide“ (dt.: „1.000 Milen Staub“) von 1965, der ersten Hauptrolle der Western-Legende ‚Clint Eastwood‘. Da werden richtig Bilder vor dem inneren Auge geweckt von Fahrten mit dem Planwagen durch die Prarie, Lagerfeuer-Romantik und des Geschmackes von auf dem Feuer zubereiteter Bohnen.
Aber natürlich erlebt man nicht nur abenteuerliches in den USA. Geschickt spannt die Band den Bogen weiter und erzählt ihr Erlebnis, als vergangene Woche der Regen auch über den Oberberg hereinbrach.
Der nächste Song beginnt fröhlich. Voller Bedacht gespielt und langsam bleibend gemahnt er dennoch daran, was solch ein Unwetter Alles anrichten kann.
Um 15:20 beginnt dann das Instrumental >Jailhouse<.
Wie es bei mir den Anschein erweckt, erntet dieser Song den bislang größten Applaus.
Jetzt ist insgesamt mehr Ruhe eingekehrt. Während vorhin >Knock at my Window< gespielt wurde und einer der Musiker diesen Song als traurig klingend, obschon er dies gar nicht sei, beschrieb, schaue ich mich erneut im Zinnober um.
Die Nebengeräusche wurden weniger und ich sehe auch lediglich noch zwei Damen, die sich über ihren Kaffee gebeugt, von der Musik scheinbar gänzlich unbeeinflusst unterhalten.
Erneut stellen COVERED GRASS ihre Instrumente ab.
In der Vermutung, dass COVERED GRAS diesmal endgültig aufgehört zu spielen, trinke ich mein Getränk aus und unterhalte mich mit einem der Mitarbeiter des Zinnober.
Wie es ausschaut, ist dies Konzert Heute zwar das erste seiner Art, bestimmt sollen aber weitere folgen. Der Biergarten wäre (auch Heute) der bessere Ort zum Auftritt gewesen, aufgrund des Regens aber zumindest Heute undenkbar.
Als ich bereits wieder in meine Jacke gehüllt zum Ausgang strebe, höre ich aus Richtung der „Bühne“:
„Ich glaube wir machen noch einen“.
Es ist 16:45 Uhr als ich wieder Platz nehme und den nun folgenden Song richtig genieße. Die Musik erinnert mich an Feste im US-Amerikanischen Süden. Dieses Lied ist voller Lebensfreude und verbreitet einfach eine gute Stimmung.
Nach der kürzlich beendeten neuerlichen Pause sind nicht mehr so viele Menschen hier anwesend. Vermutlich ging es so Manchem ähnlich wie mir und sie vermuten, dass der der letzte Song vor der Pause gleichsam auch der letzte des Auftritts der Band COVERED GRASS gewesen sei?!!
Das nächste beginnende Stück erinnert mich anfangs an die Lieder mit welchen die Band REDNEX bekannt wurde, seinerzeit noch mit ihrer ersten Sängerin ‚Bobby Sue‘.
Schnell erkenne ich aber mich hier getäuscht zu haben. Natürlich sind gewisse Elemente zwischen beiden Bands ähnlich, dennoch klingt COVERED GRASS ganz anders.
Übrigens erklingt gerade ein wunderschöner Song über den Herbst in Carolina!
COVERED GRASS spielen diesen Song in einer Stimmung wundervoller Melancholie.
Ohne eine Pause einzulegen nimmt die Band das Spiel nach der letzten Note wieder auf und mit „1.800 Miles“ folgt ein weiterer Song für Verliebte. Dieses Lied ist nicht schlecht, aber am heutigen Nachmittag hörte ich bereits bessere hier.
Kurz nach 16 Uhr weist uns die Sängerin darauf hin, dass wir doch beim nächsten Song ruhig alle mitsingen möchten. Der Text sei einfach, zudem würden wir das Lied kennen.
Potzblitz ich kenne das Lied tatsächlich.
Die Melodie ist mir so geläufig, als habe ich sie bereits in der Wiege gehört. Und auch wenn es sich nicht um ein Kinderlied handelt, will mir der dazugehörige Text nicht einfallen und so beschränke ich mich darauf im Refrain das geforderte „Du Du Du“ mit zu singen.
Perfekter hätte der Übergang allerdings kaum sein können, denn beim nun folgenden Lied fühle ich mich wirklich in meine Kinderzeit zurück-versetzt.
In jene Zeit also, in der ich mich einfach zur Musik, im Rhythmus bewegte.
Wer kennt Das nicht, „Gute-Laune-Musik“?
Das nun folgende Lied handelt vom Mississippi.
Scherzhaft wird darüber philosophiert, auch mal ein Lied über die Agger schreiben zu wollen.
Hier erhält ‚Corina‘ gesangliche Unterstützung von ‚Joon‘.
Um 16:15 Uhr wird der letzte Song angekündigt. Dieses Lied „One More Night“ ist ein Cover-Song.
COVERED GRASS hörten dies Lied während ihres Aufenthaltes in Amerika von einer amerikanischen Bluegrass Band.
Man hört diesem Lied an, dass der Stil ein anderer ist, aber so wie es hier klingt, passt es zu COVERED GRASS. Sehr gerne würde ich aber auch mal das Lied mal von jener Band hören, die es schrieb.
Aber diese Band ist in Amerika, also wird daraus wohl Nichts…
Um 16:20 Uhr stellt ‚Corina Aurin‘ die einzelnen Members der Band richtig vor und hernach spielt COVERED GRASS noch das sich auf der CD befindliche Lied „There is Life in Outer Space“, ein Lied übrigens das wie eine Abrechung mit Computern und facebook zu verstehen ist, als Zugabe.
Persönlicher Kommentar:
Hätte mir vorher Jemand erzählt, es gäbe eine Band aus Engelskirchen, die amerikanische Volksmusik spielt und das diese dann auch noch so richtig gut sei, ich hätte ihn für verrückt erklärt.
Aber genau Das spielt COVERED GRASS, richtig angenehme, ruhige, zum Träumen einladende Musik!!
'Könnte mir bitte 'mal Jemand das Wasser reichen?!!'
Ganz der Eurige
G.H.S.
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