Nun ist also das erste Amphi-Festival im neuen Amphi-Event-Park Geschichte. Und was haben wir da nicht alles erlebt. Die neue Location in und rund um die Lanxess-Arena in Köln hat am Samstag das Festival davor bewahrt, dass zumindest an diesem Tag der Event nicht abgesagt werden musste.
Durch Unwetterwarnungen war am Samstag die Festival-Leitung gezwungen, den kompletten Außenbereich zu sperren. Die Running-Order wurde entsprechend der Möglichkeiten angepasst. Das Problem war, dass z.B. Centhron in der Arena ganz an den Anfang gelegt wurde und viele das einfach verpasst hatten, da es vor der offiziellen Eröffnung stattgefunden hat. Auch verbesserungswürdig war am Samstag die Bekanntgabe der abgeänderten Running-Order. Zwar wurde diese auf zahlreichen Monitoren in der Arena eingeblendet, doch leider wurde diese immer wieder durch Werbung unterbrochen, so dass man oft lange davor stand, um die benötigte Info zu bekommen. Ebenso gab es am Samstag ein erhebliches Problem mit dem Müll. Das alte Pfandsystem, das es die Jahre zuvor am Tanzbrunnen gab, war nicht mehr da. Die Halle und der Umlauf, bedingt durch den gesperrten Außenbereich, sehr voll, so dass die Reinigungskräfte nur sehr schwer durch kamen. So bekam man am Samstag den Eindruck, teilweise erst einmal durch einen Haufen leerer Becher laufen zu müssen, um dann sein Ziel zu erreichen.
Am Sonntag war die Situation dafür deutlich entspannter und da sah man das enorme Potential, das in diesem Event-Park steckt. Zahlreiche Händler, Verpflegungsstände und nicht zuletzt die beiden Open-Air-Bühnen waren an diesem Tag gut besucht.
Was die Vielfalt der Künstler und Bands betrifft, kann man sich nicht beklagen. Von elektronischer Musik über Dark Wave bis zu NDH war so gut wie alles vertreten, was das schwarze Herz begehrt. Vor allem die Konzerte bei voll gefüllter Halle bleiben vielen in Erinnerung. Zerstörte Keyboards bei Rabia Sorda, umherfliegendes Schlagzeug bei Combichrist, krachende Gitarren bei Stahlmann, ein emotionaler Stephan Ackermann mit 'Das Ich' (Bruno Kramm: Stephan meinte gerade zu mir: Jetzt sind wir stadiontauglich), ein crowdsurfender Oswald Henke und nicht zuletzt ein, durch das Publikum mit Handytaschenlampen und Feuerzeugen erzeugter, Sternenhimmel beim abschließenden VNV-Nation-Konzert hinterlassen einen bleibenden Eindruck.
Für das nächste Jahr bleibt zu wünschen, dass die Veranstalter aus den Erfahrungen gelernt haben und dementsprechend in den nächsten Jahren die Kritikpunkte berücksichtigen.
Alles in allem war es, trotz der Schwierigkeiten am Samstag, ein gelungenes Festival und ich kann nur für mich sprechen: Im nächsten Jahr wieder feiern!!