Interview mit TRUNKENBOLD
Gestern kam ich aus meinem Urlaub an der Ostsee zurück.
Seit Tagen bereits fesselt ein Gedanke (dort) meine Aufmerksamkeit:
Endlich das anstehende Interview mit der Band TRUNKENBOLD machen.
Here we go
G.H.S.:
Wie bereits oben erwähnt, kam ich Gestern aus dem Urlaub zurück. Ich lies mir den salzigen Wind an der Ostsee um die Nase gehen und phantasierte wie toll es wohl wäre, mit einem Piraten über sein Leben zu sprechen.
TRUNKENBOLD stellen sich selbst als eine Piraten-Band dar, wie ist das für uns übrigen, uns Landratten zu interpretieren??
TRUNKENBOLD:
Ahoi!
Ihr Landratten und Süßwasserpiraten könnt euch einen wilden Haufen Piraten vorstellen, der die Bühne entert, diese kurzerhand zum Schiff umdekoriert und in einer feuchtfröhlichen Sause das Publikum auf ihre Seetauglichkeit hin prüft.
G.H.S.:
Eine interessante Vorstellung: Piraten aus dem Hessen-Ländle.
Es gibt ja den Spruch, „Alle Hessen sind Verbrecher, denn sie klauen Aschenbecher“.
Da nun das Gesetz zum Schutze der Nichtraucher in Kraft getreten ist, musstet ihr neue Wege finden?
TRUNKENBOLD:
Wir bevorzugen salzigen Seewind und Schießpulverrauch, Aye!
Und mit einem Aschenbecher lockst du uns auch nicht hinterm Kanonenrohr vor! Mit Rum, Frauen, Gold und Apfelwein dagegen schon eher.
G.H.S.:
Spaß beiseite.
TRUNKENBOLD ist eine ernstzunehmende Formation, deren Musik allerdings nicht ganz ohne den Schalk hinter ihr zu genießen ist.
Erklärt doch einmal bitte, Was führte zur Wahl eures Stiles, wie lange gibt es die Band bereits und stellt doch auch die Mitglieder an ihren Instrumenten vor?
TRUNKENBOLD:
In der Tat nehmen wir unsere Musik recht ernst, jedoch oft mit zwinkerndem Auge. Auch wenn dies meist von der Augenklappe verdeckt wird.
Der Stil entstand von selbst: 2008 gründeten Christian (Gesang und Akkordeon), Dario (Gitarre und Gesang) und Niklas (Cajon und Percussion) das Projekt „Trunkenbold“ als Folk-Rock Projekt mit Tendenz zum Mittelalter. Nachdem aber Songs mit dem piratigen Thema immer besser ankamen wurde aus der Band eine „Piraten Folk Rock“ Band. Mit passenden Kostümen, Bühnendeko und natürlich Songs.
Bis 2010 spielte die Band vereinzelte lokale Gigs, bis man nach der Show beim Riedstock Open Air 2010 beschloss die Band zu vergrößern und mehr Auftritte zu spielen.
So wurden kurzerhand Thomas (Akustik-Bass) und Kai (Flöten und Gesang) angeheuert um die Crew von Trunkenbold zu verstärken.
G.H.S.:
Ich kann mir gut vorstellen, wenn eine Horde Piraten über die Bühne tobt, tobt bei Live-Konzerten sicherlich der Bär in der Halle.
Erläutert doch bitte Allen die euch noch nicht live erlebten wie ein Konzert von TRUNKENBOLD abläuft?
TRUNKENBOLD:
Wir haben schon immer versucht das Publikum in unsere Show miteinzubeziehen. Einfache Sing-a-longs reichen uns da nicht! Hier werden schon mal freiwillige Crew-Anwärter(innen) an Deck geholt um mit uns zu singen, das Holzbein zu schwingen oder sich in die stürmige See zu stürzen! Das Publikum soll definitiv sich als Teil der Crew fühlen und wird genauso von unserem Käpt'n behandelt.
Ansonsten feiert man das Leben eines Freibeuters und die Mannschaft lässt so manchen Charthit über die Planke gehen.
G.H.S.:
Piraten-Rock ist jetzt natürlich nicht jene Musik welche man hört, schaltet man das Radio an. Auch wird man nicht so häufig auf ein Konzert dieses Genres stoßen. Wodurch wurdet ihr auf diese Musik aufmerksam und welche Interpreten/Bands waren es in eurer Jugend, die ihr selbst gut fandet?
TRUNKENBOLD:
Wir gehen sogar eine Seemeile weiter und nennen es „Piraten Folk-Rock“! Aber tatsächlich gibt es nur sehr wenige Bands in unseren heimischen Gewässern die unter der Totenkopffahne segeln, aber ich denke genau das macht unseren Reiz mit aus. Folk und Blues sind Teile der ursprünglichsten Musikstile die es gibt. Da Blues nicht zu Piraten passt, bleibt da erstmal nur Folk übrig. Wobei der musikalische Stil sich einfach durch die Instrumentierung ergab.
Beeinflusst wird jeder der Mannschaft von ganz unterschiedlichen Musikstilen und teils stammt jeder aus einem anderen Genre. Daher auch unsere Vielfältigkeit.
Oh, und sei dir nicht so sicher, dass dein Radio von uns verschont bleibt... Da gab es erst letztens Flaschenpost die für dein Radio verhängnisvoll werden könnte! Harhar!
G.H.S.:
Auch Deutschland hat, auch wenn die Landratten es sich kaum vorstellen können, einen Pirat der in die Geschichte einging. Die Rede ist von 'Klaus Störtbeker', dem deutschen 'Robin Hood'. Findet dieser Kapitän sich auch in euren Texten wieder?
TRUNKENBOLD:
Bisher leider noch nicht. Aber da gibt es noch reichlich Material das wir plündern können...
G.H.S.:Daraus ergibt sich gleich meine nächste Frage:
Habt ihr schon einmal über ein Konzept-Album nachgedacht?
TRUNKENBOLD:
Derzeit denken wir über ein Album-Konzept nach. Die letzte Cd hat ja schon einige Seemeilen hinter sich. Wir wollen aber versuchen einen gewissen Hörspiel Charakter in unserer nächsten Cd einzubetten. Man darf also gespannt sein.
Generell sind wir für ein Konzept-Album offen... vielleicht ein Irish Folk lastiges? Schauen wir mal.
G.H.S.:
Gestern hielt ich ein Buch aus dem Jahr 1964 in der Hand. Es handelte vom bereits erwähnten 'Klaus Störtebeker'.
Gibt es Menschen in der Vergangenheit denen ihr gerne mal über die Schulter bei ihrem Tun geschaut hättet, oder die ihr gerne kennen gelernt hättet?
TRUNKENBOLD:
Die Vergangenheit ist voll von faszinierenden Persönlichkeiten, die großartiges und außergewöhnliches geleistet haben. Die Liste würde hier wohl den Rahmen sprengen.
G.H.S.:
Damit bedanke ich mich bei euch, für die Zeit welche ihr aufwandet unsere Fragen zu beantworten.
Zum Abschluss will ich noch fragen, wie es mit der Arbeit an neuem Material aussieht und wie ihr Live-Konzerten gegenüber steht?
TRUNKENBOLD:
Die Arbeit am neuen Material läuft ganz gut und sind daher vorerst auf unsere Schatzinsel zurückgekehrt um sowohl alte als auch neue Schätze akustisch festzuhalten. Ein paar Gigs spielten wir bereits dieses Jahr und schon bald setzen wir wieder unsere Segel auf die nächsten Konzerte.
Um auf dem neusten Stand zu sein, solltet ihr bei www.trunkenbold.org reinschauen oder uns einen Besuch bei facebook abstatten. Arr!
@ G.H.S.