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#1

Interview (Phoner) mit 'Niel' von FAUN

in Interviews 14.07.2011 14:45
von G.H.S. • Ausbilder | 2.424 Beiträge | 3648 Punkte

Phoner mit 'Niel' von der Band FAUN

Nachdem ich bereits die beiden neuen Tonträger der Band FAUN („Eden“ & „Eden re/vealed“) rezitierte, freute ich mich bereits sehr auf den heutigen Tag, an dem ich ein Phoner (Interview per Telefon) mit dem Musiker 'Niel' von der Band FAUN geplant hatte.

Nach der üblichen Begrüßung interessierte ich mich bevor es richtig mit meinen Fragen zum Interview losging dafür, ob ich auch mit 'Niel' das Interview zum Album „Buch der Balladen" führte.

Niel:
„Das glaube ich eher weniger. >Buch der Balladen< da war ich zwar schon dran beteiligt, allerdings war das eher ein Accustic-Album. Im Prinzip der Hauptteil von FAUN.
Ich bin eher der Elektroniker. Über alle Themen vom >Buch der Balladen< könnten dir die Anderen besser Auskunft geben. Ich schätze mal, das Interview hast du mit 'Olli' gemacht?“

Gerrit:
„Ich kann es dir nicht mehr sagen“
„Das ist jetzt im Endeffekt auch gar nicht mehr wichtig, dies Interview geht ja eher um Euer aktuelles Album >Eden<.
Ich habe da eine Promo-CD von Eurem Label erhalten, bei der leider kein Booklet dabei war, weshalb mir auch das Songbook fehlt.
Am Wochenende kaufte ich mir die aktuelle Ausgabe des Print-Mediums 'Sonic Seducer' welches als Goody die EP >Eden re/vealed< enthielt.“


Niel:
„Ah die EP, ja.
Diese EP ist jetzt natürlich auch nicht so hübsch, wie das richtige Album.
>Eden< ist eine wahnsinnig schöne CD geworden. Wir haben da ein Booklet, das ist extra und eine Hülle für die CD. Alles ist in einem Schuber drin, das ist sehr aufwendig gemacht, auch wenn manche Leute sich wegen dem Schuber beklagen...“

Zu diesem Beispiel stellte ich einen Vergleich zum aktuellen Album und dem Schuber der Band ADVERSUS an.

Gerrit:
„Gut, kommen wir jetzt also zum eigentlichen Interview. Ich habe mir da einige Fragen notiert:
Wenn ich mir Euer aktuelles Album >Eden< anhöre, drängt sich mir auf, dass FAUN hier ein Konzept-Album veröffentlichte?“


Niel:
„Ja genau, das ist es geworden.
Mein Gott, man muss immer sehen, wie es sich entwickelt? Da kommt einem irgendwann so ein Thema zugeflogen. Wir haben mit dem Album so 2007/2008 bereits begonnen. Damals entstanden schon die ersten Lieder. Da wußten wir allerdings noch nicht, dass sich da eine CD mit dem Thema: Paradies entwickelt, dass kam erst nach und nach.
Das bringt mich wieder auf das Thema, mit der mystischen Bedeutung des Apfels und dem Thema des Lebensbaums mit dem wir dann konfrontiert worden sind.
Dann hat 'Olli' dies recherschiert und ist auf unheimlich viele Parallelen zu dieser christlichen Geschichte mit dem 'Garten Eden' gestoßen.“

Gerrit:
„Ja 'Eden' ist ja eigentlich in vielen Religionen (wenn auch unter unterschiedlichen Namen) bekannt.
Mich persönlich fasziniert es, dass ihr das Alles auf ein Album gepackt bekammt. Denn die Sache mit dem Apfel und der bösen Schlange ist ja eigentlich nur im Christentum so. Ansonsten wird die Schlange in keiner Religion als böse eingestuft.“


Niel:
„Ja, dadurch erhält der Apfel das ja auch ein bisschen, dass er als 'böse' eingestuft wird.
Aber das kam durch einen Übersetzungsfehler im Mittelalter. Das habe ich jetzt vor ein paar Tagen auf Wikipedia gelesen.“

Gerrit:
„Wo du Übersetzungsfehler in der Bibel ansprichst, ich kenne da auch Einen. So steht in der originalen Bibel nirgends 'die Jungfrau Maria', sondern sie wird benannt als 'die junge Frau Maria'.“

Niel:
„Das habe ich auch gelesen“

Gerrit:
„Damit wäre ja eigentlich Alles ad absurdum geführt“

Niel:
„Jaja, da gibt es auch tolle Storys.
Ich habe da auchmal ein wenig nachge-googelt, nach den Brüdern von 'Jesus Christus'. Denn es wird definitiv in Schriften erwähnt, das Jesus einen Bruder hatte, mehrere Brüder sogar. Allerdings wurde dies um den Schein der 'Jungfrau Maria' zu wahren, wurde dies im Christentum nicht näher verfolgt oder sogar geleugnet. Aber in jüdischen und muslimischen Texten findet man dies durchaus noch. Auch in apogryphen Schriften findet man Das. Das ist sehr faszinierend.“

Gerrit:
„So das hatten wir ja schonmal angesprochen, nämlich das 'Eden' laut dem christlichen Glauben ja etwas Ewiges ist.
Wolltet ihr diesem Umstand Tribut zollen, weshalb die Veröffentlichung des Albums „Eden“ so lange auf sich warten lies?


Niel:
„(lacht) Dieser ewige Zustand mit der Platte?
Ja, das hat Parallelen. Von uns aus nicht bewusst, aber wir haben intern hier bei uns den Release-Termin zweimal verschoben, auch über einen längeren Zeitraum hinweg. Einmal haben wir Es für ein halbes Jahr verschoben und das zweite Mal für ein Jahr glaube ich?
Ja vielleicht war es wirklich so, dieser ewige Prozeß des Schaffens und Nachfeilens, der hat sich da natürlich schon gezogen, da wir diese diese CD auf ein himmliches Niveau heben wollten.
Auch vom Anspruch her, das der Hörer in eine Welt geführt wird, welche die Aspekte von 'Eden' erfüllt.“

Gerrit:
„Genau und darauf gehe ich auch bei meiner nächsten Frage ein.
FAUN drückte sich ja bereits immer dadurch aus, dass die Band Instrumente wählte, welche für den textlichen Inhalt der Lieder passend waren. Wie ist denn das jetzt eigentlich, 'Eden' erstreckt sich ja eigentlich weltweit in den verschiedensten Darstellungsformen und Namen. Musstet ihr euch da das Spiel für euch neuer Instrumente aneignen um Alles korrekt interpretieren zu können?“


Niel:
„Lass mal überlegen.
Ansich eigentlich nicht. Die CD ist so groß, ich muss mir eigentlich selbst einen kleinen Überblick verschaffen Was wir da gemacht haben. Aber eigentlich ist Alles da. Von der Nyckel-Harpa aus Schweden über den europäischen Raum, bis hin zu den orientalischen Instrumenten. Das war eigentlich bereits Alles in unserem Fundus drin. Das Hackbrett haben wir dann nicht mehr eingebaut. Das wollten wir noch dazu nehmen, dass war uns von der Produktionszeit am Ende dann doch zu knapp. Im Prinzip also nicht.
Neue Instrumente sind jetzt da nicht speziell dazu gekommen.“
Da hat vielleicht eine Verschiebung der Klangfarbe von Stück zu Stück stattgefunden?!
Also zum Beispiel bei 'Zeitgeist', da hatten wir diese Drehleier. Die war für dieses Lied umheimlich wichtig, die Drehleier war ein tragender Teil des Stücks. Und die haben wir dann auch in der Produktion des Stücks hervorgehoben, weil uns war klar, sie war die Seele des Stücks.“

Gerrit:
„Gut, Eden wird ja auch unabhängig von der Musik ziemlich viele Fragen aufwerfen.
Die Leute die sich mit der griechischen Mythologie nicht auskennen, werden mit dem gehörnten Gott 'Pan' überhaupt Nichts anfangen können;
der Christ im Gegenzug definiert das Böse, den Teufel nunmal mit Hörnern.“


Niel:
„Ja“

Gerrit:
„Im Endeffekt wurde das Aussehen des 'Teufel', dem 'Pan' nachempfunden.“

Niel:
„Ja, das stimmt natürlich.
Ich denke mal wenn ich dazu befragt würde, dann würde ich antworten:
Es ist doch offensichtlich, dass ein alter Glaube (wie es auch oft passiert ist) umgedeutet wurde und man auch heidnische Gottheiten diskreditieren wollte...“

Gerrit:
„Ja, dem stimme ich zu“

Niel:
„... und man dann auch sagte: Das ist der Satan und der hat Hörner!!
Dieser Eine, der eigentlich ein unschuldiger Hirtengott war. Das wofür 'Pan' steht ist im kirchlichen Kontext natürlich Sünde. Das erfüllt zumindest vier oder fünf Punkte im Sündenregister.“

Gerrit:
„Pan steht da eigentlich für Alles.
Er war ja der Hirtengott aber auch der Gott von sexueller Ausschweifung, Wein und wildem Gesang. Eben nur von Dingen, die im Christentum nicht gerne gesehen wurden.“


Genau hier trat eine Störung auf in der Telefonverbindung auf!.
Weder Niel noch ich wussten an welche, Punkt wir unterbrochen wurden, als in der Telefonleitung die Verbindungsstörung auftrat.

Gerrit:
„Ich glaube, wir waren uns gerade über 'Pan' am unterhalten?“

Niel:
„Genau, … Sündenkatalog, ….,
Ich krieg es halt nicht zusammen, frag einfach nochmal nach (lacht)“

Gerrit:
„Dann lassen wir das so stehen. Ich möchte dann noch auf die EP zu sprechen kommen. Wonach habt ihr denn Eure Lieder ausgewählt, die auf diesen Tonträger kamen?
Das waren zwei Original-Lieder vom Album >Eden< und drei Remixe, wovon eines vom Vorgänger-Album >Buch der Balladen< stammt.“


Niel:
„'Satyros' war Das und das Andere war 'Iduna' von der >Eden<. Und das Lied 'Belle Dame Sans Mercy' war vom >Buch der Balladen<.
Für uns war es eine super Gelegenheit, wir haben es vom „Sonic Seducer“ angeboten bekommen eine EP zu aufzunehmen und diese einem Heft beizulegen. Wie wir uns für die Lieder entschieden? Puh 'Hymn to Pan' und 'Zeitgeist'. Ja, man schaut sich natürlich das Heft an und überlegt, welche Lieder wohl am besten passen würden um Menschen, die FAUN nicht kennen mit unserer Musik bekannt zu machen. Wie vermittelt man einem „Sonic Seducer“-Leser der unsere Musik nicht kennt, wie FAUN klingt?“
Ich kann noch ein bisschen zum remixen erzählen Also bei dem Lied 'Iduna' (das einzige Stück das im Studio von 'Christoffer Juul' remixt wurde) das gefiel ihm so gut, dass er fragte ob er dazu nicht einen Remix machen könnte?
Für mich war es dann so, ich bin vorgegangen Was ist für mich jetzt am schnellsten realisierbar? Ich hatte glaube ich drei oder vier Wochen Zeit.
Aber eigentlich will ich nun nicht erzählten wieviel Zeit ich für den Remix benötigte (lacht)“
'Satyros' hatte einen Vorteil. Es war so wie es eigentlich auch auf der Bühne vorgetragen wird. Das war gut geeignet, das ich mir sagte, daraus kann man bestimmt Was entwickeln.“

Gerrit:
„Mit persönlich hat dieser Song auch sehr gut gefallen.
Denn ich verbinde die Satyren mit der Vergangenheit, mit der grieschichhen Mythologie. Dennoch sehe ich, wenn ich dieses Lied höre Menschen vor mir die sich in der Musik auf der Tanzfläche bewegen.“


Niel:
„Ja schön, dann hatte ich Erfolg!!“

Gerrit:
„Was dies das Erwünschte?“

Niel:
„Mir kam da während dem Remixen die Idee. Das ist ja auch Was geschichtliches und mir kam dann gleich wieder so ein Link zu 'Lvpercalia'. Und so erkenne ich also, dass dies Lied die richtige Wahl war. Das wir den richtigen Song durch die elektrische Mix-Maschine gehagt haben.“

Wir sprachen noch Etwas über die die Band und amüsierten uns darob, dass einige Menschen verwirrt reagierten, wenn sie auf den Song 'Iduna' von FAUN stießen.
Denn, so versicherte mir 'Niel' lachend, sie hätten selbst staunend vor einem großen Werbeschild für „Iduna Nova“ gestanden und sie gefragt, ob da bereits vor Veröffentlichung des Albums Jemand für sie kräftig an der Werbetrommel für sie agieren würde?!! ;-)
'Iduna' sei, so teilte mir mein Interview-Partner mit sei die germanische Gottheit, für Jugend und Unsterblichkeit;
hat also Nicht zu tun mit der Versicherungsgruppe zu tun.

Nach der Verabschiedung klemmte ich mich sogleich hinter die Bearbeitung des Interviews. 'Niel' war ein klasse Interview-Partner und die Musik der Band bestätigt ihren Platz ganz oben in der Beliebheitsskala.

Angefügte Bilder:
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 FAUN - Eden.jpg 

'Stille ist woanders'

Ganz der Eurige
G.H.S.

zuletzt bearbeitet 14.07.2011 14:52 | nach oben springen


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