Gestern schaltete ich gelangweilt vor dem zu-Bett-gehen vor mich hin
Und etwas Interessantes zu finden, war mein Sinn;
Als ich zufällig die Aufnahme von WIZO beim „Arena Festival_2010“ fand.

Erfreut blieb ich also noch eine Stunde auf und sah mir WIZO solange „live“ an :-D

Gezeigt wurde WIZO auf dem „ARENA-Festival_2010“.
Gesehen habe ich es allerdings am 21. August 2012 auf WDR (Rockpalast).

WIZO (facebook).jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Ich schaltete den Kanal WDR an, als auf der Bühne gerade das Lied „Hey Thomas!“ der Band WIZO verklang. Von diesem mir bekannten Lied aus dem Halbschlaf gerissen, war ich ganz schnell wieder wach. Die gestrige Nacht, oder besser formuliert: dieser frühe Morgen, war das erste Mal, dass ich WIZO live „erleben“ konte.
Das es WIZO wieder aktiv gibt, war mehr oder weniger an mir vorbei-gegangen und deshalb suchte ich fasziniert die Bühne nach mir bekannten Gesichtern ab.
Die Musik der Band lernte ich kennen, als diese aus drei Musikern bestand. ‚Jörn (Genserowski)‘ den mir bekannten Bassisten der Band erblickte ich Gestern nirgendwo, dafür erkannte ich aber ‚Thomas Guhl‘, den vierten Schlagzeuger Band. ‚Axel Kurth‘ wie gewohnt mit seiner einprägsamen Stimme an den Vocals und der Gitarre. Zwei weitere mit Langeisen bewaffnete Musiker agierten auf der Bühne.

Nachdem WIZO also „Hey Thomas!“ beendet hatten und ich mit stetig wachsender Begeisterung, bewaffnet mit Kugelschreiber und Block vor dem Fernseh-Gerät Stellung bezogen hatte, kündigte die Band ein neues Lied an.
„Scheissekotzen“ ward der Song genannt und in Etwa so wie der Name klingt, finde ich, hörte er sich auch an. Dementsprechend fiel auch die Begeisterung der vor der Bühne anwesenden Fans aus. Applaus war vorhanden, aber eine frenetische Menschenmenge klingt anders!!
Allerdings folgte hernach „Kadett B“.
Hiermit begann einer meiner liebsten Songs, der aus Sindelfingen stammenden Punkrock-Band. Ein lustiger Text, in dem ‚Axel‘ von seinem liebsten Auto erzählt und Was daran Alles besser als der Rest ist. So geht Punk auch, nicht jedes Lied geht voll-auf-die-Fresse. Punk kann auch lustig klingen.

Die Zeit nach „Kadet B“ nutzte ‚Alex‘ den Bassisten: ‚Thorsten Schwämmle‘ der neu zur Band zählt, namentlich vorzustellen. Dieser nutzte dann auch die Gunst der Stunde, um mit einem Solo den nächsten Song auf der Set-List zu beginnen.
„Tod im Freibad“ ist dann mal ein Lied, welches gewiss nicht den Inhalt eines Stimmungs-Hits vom Kindergeburtstag hat. Aber das ist eine Kunst von WIZO, die ich bei dieser Band immer wieder bewundere. Die Songs können einen noch so negativen Inhalt haben, wenn man die Lyriks nicht kennt, reißt die Musik einfach mit.
Allerdings ist „Tod im Freibad“ nicht unbedingt einer der besten Songs und dass die Band um ‚Axel Kurth‘ genau das vorhin Beschriebene noch besser beherrscht, sollte sie später noch eindringlicher unter Beweis stellen.

Als nächstes wird ‚Thomas Guhl‘ am Schlagzeug vorgestellt.
Wie weiter oben bereits erwähnt, zählte zur ersten Besetzung von WIZO noch kein Schlagzeuger und ‚Axel Kuth‘ hatte ursprünglich lediglich die Gitarre noch nicht aber die Vocals inne!
Das als nächstes folgende Lied ist mir sehr wohl von der „Für’n Arsch/Bleib tapfer“-CD bekannt, aber der Name?
Ich vermute es handelte sich um „Arsch im Raum der Zeit“.
Als nächstes folgte das, so mal ohne Happy Ending auskommende Lied „Gute Freunde“. Ein Song-Text, den wohl Jeder schon zumindest einmal auf die ein oder andere Art und Weise miterlebt hat. Ich spreche von dem Moment indem die Liebste dir sagt: >Du wir können doch gute Freunde bleiben<

Was folgte war der Moment in welchem die Fans wussten, weshalb sie die Kohle für das Konzert abdrückten. So Etwas, das kannst du einfach nur live wirklich erleben.
Von der Bühne herab teilte ‚Axel‘ die Fans vor der Bühne in zwei Gruppen auf:
Einmal in die Linken und damit sie besser zur Musik miteinander agieren konnten, in die Anderen Linken!

Es folgte der neue Song „Königin“.
Zwar ebenso ein neuer Song, aber im Gegensatz zu „Scheißekotzen“ gefiel mir „Königin“ richtig gut und eventuell wird der erstgenannte Song nachdem ich ihn erstmal mehrmals hörte, auch gut gefallen?!!

Als nächstes folgte „Nix und Niemand“. Vor dem Lied schnappte sich ‚Axel Kurth‘ das Mikro und machte den Fans vor der Bühne klar, dass WIZO keinen Bock auf Braune Scheiße hat, ebenso wenig wie auf Politiker die Nichts machen oder rechte Musik.
WIZO sei eine Punkrockband und stehe zu ihrer Überzeugung!!
Gegen Ende dieses klar politischen Songs schwenkte der Sänger selbst die WIZO-Flagge.

Zum wiederholten Mal während des Auftritts bedankt sich ‚Axel Kurth‘ über das Mikrophon bei den anwesenden Fans:
„Danke schön ihr seid der Hammer, das werden wir euch nie vergessen, ihr seid der Hammer.
Singt mit mir!!“
Auch wenn ich am gestrigen Abend die Jungs von WIZO nicht live vor mir, sondern lediglich im TV auf der Bühne vor mir stehen und agieren sah, hielt mich bei letzten Song Nichts mehr.
Als WIZO „Quadrat im Kreis“ anstimmten, nahm ich den Ball dankbar auf und sang aus Leibeskräften mit. Es war irgendwann zwischen 1 und 2 Uhr über Nacht. Die anderen Mieter würden mich kaum mehr hören und meine Partnerin im Schlafzimmer nebenan würde von einem Punkrock-Song kaum erwachen, wenn sie über ihrer Lektüre eingeschlafen war!!
Ein nahezu perfekter Abend. Im eigenen Wohnzimmer zu sitzen, kurz nach dem Umzug. Dazu ein WIZO-Konzert im TV zu verfolgen.
Ich rügte mich selbst ein Wenig, als ich daran dachte, dass ich aber unter Anderem auch noch gerne „Die letzte Sau“ oder „Michael“ gehört hätte.
Aber wie gesagt, es war ein absolutes Gänsehaut-Feeling.

Jetzt wurde der 2. Gitarrist vorgestellt.
Dieser Mann war der einzige >Langhaarige< auf der Bühne.
‚Ralf Dietel‘ spielt bei KRASHKARMA und war im Jahr 2010 während der Tour mit WIZO unterwegs.

Nochmals zur kurzen Info:
WIZO stammen aus Sindelfingen und sind seit dem Tag ihrer Gründung eine Punkrockband. Nach 16 Jahren der Existenz löste die Band sich im Jahr 2005 nach einer Abschiedstournee auf, um sich dann 2009 erneut zusammen zu finden

‚Axel Kurth‚ (WIZO):
„Jeder muss einmal sterben und das besingen wir im nächsten Stück. Und das ist das wunderschöne Lied von der alten Frau“

„Alte Frau“ – ein trauriger Song in dem der Sänger von einer alten Frau berichtet, die er unabsichtlich überfahren hatte, Was ihm nun leid tut.
Das Lied ist langsam, der Text traurig aber hier kommt die unvergleichliche Art der Band WIZO zur Geltung.
Dieses Lied ist kult!

Eine Zugabe wird gefordert, eine Zugabe wird gewährt:
‚Axel Kurth‘:
„Herrschaftszeiten, sag doch einer Was. Wir haben ein ganz wichtiges Stück vergessen: Schabbeldiwabbel-Diwa.
„Der Rote Käfer“ in einer extended Version

Nach diesem Lied kommt nochmal richtig Leben in das vor der Bühne versammelte Volk.
Auch ich traue meinen Ohren kaum, als ich die Musik erkenne:
WIZO spielen nicht einfach „Kein Gerede“, das indizierte Lied der Band, also mit Text.
Fans kennen den Text, welcher auf der neu veröffentlichten Platte nicht mehr zu hören ist, natürlich. Zwar ist auf Platte mit „Kein Gerede“ lediglich noch eine Karaoke-Version vorhanden, aber im Internet findet man den Song.

Fürwahr, dieses Konzert hätte ich gerne live miterlebt.
Die Fans feierten ausgelassen vor der Bühne, aber WIZO hatten noch immer etwas in Petto.

‚Axel Kurth‘:
„Wir singen jetzt für euch das Lied vom alten Schlachthof“
Ein glückliches Lächeln huscht über mein Gesicht.
Als hätten WIZO vor drei Jahren meinen Wunsch geahnt, spielen sie auch noch das sozial-kritische Lied im Punk-Geand: „Die letzte Sau“.
Zum Abschluss des Konzerts erzählt die Band vom letzten Tag des Alten Schlachthofs, mit dessen Schließung mehr als einfach nur ein paar Arbeitsstellen wegfallen!!

Als wäre ich wahrhaftig bei diesem Konzert gewesen, lasse ich diese 1 Stunde die ich WIZO „live“ im TV verfolgen konnte, sich erst einmal setzen.

= Ein Top-Event