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Interview mit TORMENT OF SOULS (TOS)

in Interviews 19.06.2011 22:08
von G.H.S. • Ausbilder | 2.424 Beiträge | 3648 Punkte

Interview mit TORMENT OF SOULS

Dieses Interview führe ich mit Jochen Hamper und Frank Flohe von der Band TORMENT OF SOULS. Einer Death Metal Combo, die bereits zu einer festen Größe aufgestiegen ist und weit über die Grenzen der Eifel - wo die Musiker herkommen - bekannt ist.

G.H.S.: Das Jahr 2011 begann nun bereits vor fünf Monaten.
Für mich begann die Konzert-Saison bei der 'Metal-Night' in Gerolstein, wo ich eure
Freunde von SPECTRAL live sah.
Ich hoffe ihr habt ebenso einige Konzerte für 2011 in der Planung?

Floh (TOS):
Grüß Gott. Ja die haben wir in Planung und wir haben dieses Jahr ja auch schon live
gespielt. EINIGE Konzerte wäre da übertrieben, wir waren in den vergangenen Jahren auch schon präsenter auf den Brettern die die Welt bedeuten. Dieses Jahr nehmen wir uns da etwas zurück. Teils weil Bandmitglieder durch ihren Paarungsdrang für die nächste Generation in unserem Knabenchor gesorgt haben und dementsprechend familiär etwas mehr eingebunden sind, teils weil wir schon zu oft auf die Schnauze gefallen sind und nicht mehr pauschal jeden Gig zusagen. In erster Linie freuen wir uns dieses Jahr auf Koblenz und Heidelberg. Last but not least natürlich auf unser „From Dusk Till Dawn Festival“.


G.H.S.:Gerade als Live-Band wisst ihr ja die Fans von euch zu überzeugen.
Es ist nicht gerade oft zu sehen, dass drei Gitarristen auf der Bühne agieren. Während
'Thomas' und 'Markus' bereits bei der Band-Gründung dazu gehörten, stieß 'Sander' erst
später zu euch.
Wie ergab es sich, dass 'Sander' nachdem er ursprünglich als Ersatz die Live-Termine mit
der Band bestritt, auch nach der Tour als vollwertiges Mitglied in TOS integriert wurde?

Hamper (TOS):
Das ist relativ einfach zu beantworten. Er ist zwischenmenschlich sehr grobmotorisch und plump. Und er hat neben seiner nihilistischen Weltanschauung überhaupt keine Ahnung von guten Manieren. Das passte natürlich wie die Faust aufs Auge. Wir werden immer wieder gefragt, was wir uns von der 3 Gitarren-Nummer versprechen und Du hast den Grund eigentlich schon in der Frage genannt. An Thomas beruflicher Situation hat sich bis dato nichts geändert, Sander passt wie bereits erwähnt und letztlich sind wir mittlerweile leider schon alt genug um zu wissen dass wir mit Musik niemals die große Kohle scheffeln werden. Also geht’s nur noch um Musik und in unserem Fall sogar überwiegend um Freundschaft. Nur weil einer kommt muss nicht unbedingt ein anderer gehen. Thomas spielt mit wenn er da ist und auf den CDs eh. Seit 16 Jahren. Basta. Das sorgfältig gehütete Geheimnis der 3 Gitarren ist ausgeplaudert.

G.H.S.: Mit Floh steht eine treibende Kraft am Bass neben den Gitarren.
Wie, mit welchem Prädikat würdet ihr selbst den Sound von TORMENT OF SOULS
beschreiben?


Hamper (TOS):
Jaaa der Floh….. nun, den hat man Ende der 80er in Niederbayern nicht mehr haben wollen, dann war er jahrelang Gitarrist in ner Rock`N`Roll Combo und lernte in der Eifel - wo er gestrandet ist -einfach die falschen Leute kennen. Uns. Wir haben ihm gegenüber einfach einen Schutzinstinkt entwickelt und gesagt „hey spiel in der Band, wir brauchen nen Bassisten.“
So bekamen wir ihn wenigstens von der Straße. Und mittlerweile schnurpst er ja auch den zweiten Gesang.
Was den Sound angeht haben wir das Rad natürlich nicht neu erfunden, aber ich behaupte mal
auf der neuen Scheibe und Live kann unser Sound schon die Zirpmuskeln stimulieren und stampft dass die Unterhose flattert. Von der Musik natürlich.

G.H.S.:2004 erschien die bereits im Jahr 2003 aufgenommene Scheibe: „Faces of Death“.
Dieser drei Lieder umfassende Tonträger stellt nach meinem Dafürhalten einen Wendepunkt
in eurer Musik dar.
Akzentuierte und druckvolle Songs.
Vor allem >Die Hure< ist ein Lied, welches auch live ein absoluter Burner ist, spricht für
dieses Album.
Mit diesem Album habt ihr euren eigenen Stil gefunden?

Hamper (TOS):
Nun, Du und auch wir bezeichnen das als Stil. Für andere waren diese Lieder ein Grund zur öffentlichen Ächtung. Für wieder andere der Einstieg in unsere Musik. Unser Stil ist eigentlich Death-Metal. Nur gerade hier setzen wir uns keinerlei Grenzen. Viele sagen das, nur wir tun es wirklich und es ist uns schon fast sträflich egal was andere davon halten. Immerhin müssen wir uns das Zeug im Proberaum dauernd reinziehen, also muss es erst mal uns gefallen. Alles andere kommt oder halt eben nicht.


G.H.S
.: Drei Jahre später erschien mit „Beneath a Dark Mind“ euer mittlerweile viertes Album.
Den Weg des Vorgängers folgend, finden sich auf diesem Album erneut vier deutsch-
sprachige Songs.
Mit Liedern der Marke >Ein bisschen Kunst< oder >Tod in der Sonne< habt ihr Songs
geschaffen, mit denen ihr bestimmt auch neue Fans erreicht?

Floh (TOS):
Scheint so. Das Death-Metal-Angebot mit deutschen Texten ist nicht unbedingt übersättigt und das mag wohl ein Grund sein, dass wir tatsächlich 3 – 4 neue Zuhörer pro Jahr gewinnen. Wir können uns natürlich englische Texte aus der Nase ziehen, aber warum? Es werden auch weiterhin Lieder in Englisch geschrieben, nur passen muss es. Und zu unserer Musik passt halt mittlerweile oft Deutsch. Wir haben mehr Möglichkeiten in der Ausdrucksweise und die Sprache klingt generell roher, härrrter, rrrräudiger…rrr…rrrr.


G.H.S.: Das erinnert mich ein Wenig an die bekannte deutsche Band SODOM . Diese 1992
gegründete Band war mit ihrem Erstlingswerk der EP „In the Sign of Evil“ noch der zweiten
Welle des Black Metal zu zurechen, bevor sie sich immer mehr dem Thrash Metal
zuwandten und so an die Spitze der Metal-Charts schaften.
Wohingegen TORMENT OF SOULS eher immer härter wurden und sich ihren Platz im
Genre Death Metal der Marke Oldschool erspielte. Habt ihr eure musikalische Heimat
gefunden?

Hamper (TOS):
Das sollten wir nach 16 Jahren. Unsere Musik ist ein verdammter Splatterfilm ohne Bilder.
Das war so, das bleibt so.


G.H.S.: Da ich das Release-Konzert eures letzten Studio-Albums „Beneath a Dark Mind“ besuchte,
kann ich mich noch sehr gut an die Bühnenshow erinnern, in der 'Jochen Hamper' (Vocals)
im Outfit eines blutbespritzten Metzgers die Bühne enterte und im gewittrigen und
wütenden Sound eine Arie der Zerstörung nach Anderen entfachte.
Aber ein Hingucker des Konzerts war auch der Große Teddy-Bär, der im Laufe des Abends
fachgerecht von 'Dr. Hamper' zerlegt wurde.
Erzählt doch mal bitte für Alle denen dies Schauspiel entging, Was sich Alles ereignen kann
wenn die richtigen Leute zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind und die Bühnenshow
mitverfolgen?


Hamper (TOS):
Man redet in der Öffentlichkeit nicht über Familienfeiern.


G.H.S.: Nun ist TORMENT OF SOULS aber für mehr, als nur Death Metal zu spielen bekannt.
TOS organisiert jährlich das „From Dusk till Dawn“ Festival, welches ein Wochenende
andauert und die Creme de la Creme der heimischen Metal-Szene auf der Bühne vereint.
Berichtet doch ein bisschen über dieses Festival und welche Bands im Jahr 2011 die Fans
zum extatischen Moschen verleiten werden?

Hamper (TOS):
Nun, das erste Festival veranstalteten wir 2007. Damals tatsächlich noch mit überwiegend regionalen Bands. Das kann man ab 2008 schon nicht mehr behaupten, so viele (taugliche) Bands geben Eifel und Hunsrück nicht her. Mittlerweile haben schon gut über 40 verschiedene Bands bei uns gespielt und wir haben immer zwischen 300 – 400 Besucher. Das ist für uns in Ordnung und soweit bekommen wir das auch noch intern und mit der Mithilfe unserer besten Freunde geregelt. Die Idee war schlicht und einfach etwas für die Metal-Szene hier in der Eifel zu machen. Was macht man für eine Szene die auf Musik basiert? Musik natürlich. Das Line-Up kann sich jedes Jahr sehen lassen, hauptsächlich Underground. Wobei als Headliner schon etwas Bekannteres herhalten muss, immerhin sind wir nicht Krösus und müssen auf bestimmte Besucherzahlen kommen damit sich das Festival überhaupt trägt. Verdienen tun wir dabei tatsächlich konsequent NICHTS und manchmal auch etwas weniger… Das Line-Up dieses Jahr ist kurz und knackich:
Edge of Thorns, Guerilla, New Born Hate, Abrasive, Dragon Fire, Desdemonia, Ichor, Erben des Zorns, Rise Inside, Impactor, Human Remains sowie als Headliner Blood und die Excrementory Grindfuckers. Wird ne runde Sache! Die Feier startet am Freitag dem 09.09. und wird durch das traditionelle Zapfenstreicheln am 11.09. beendet. Veranstaltungsort ist wie letztes Jahr das alte Militärgelände „Erntehof“ bei Neidenbach/Bitburg.


G.H.S.: 2009 erschien mit „Killing Tools“ das bislang letzte Album der Band. Wann wird
TORMENT OF SOULS das nächste Mal das Studio entern um einen neuen Tonträger
einzuspielen?

Floh (TOS):
Das leidige Thema. Wenns nach uns ginge dann wär das Ding bereits im Kasten und aufm Index. Aber ein Longplayer kostet nun mal richtig Schotter und noch mehr Zeit. Ich habs da als Basser relativ einfach. Bei der letzten Scheibe kam ich sonntags um 14Uhr ins Studio und um 16 Uhr lag ich angetrunken wieder zuhause auf der Couch. Aufnahme erledigt. Bei unserm Jom an der Schießbude sieht die Sache da schon anders aus. Da ist quasi abermals Urlaub angesagt sonst machst Du Feierabend wenn Du gerade im Set bist. Das ist scheisse für die Qualität und macht auch keinen Spaß. Wie war noch mal die Frage?! Ach ja, Ende des Jahres wenn alles läuft wie geplant.



G.H.S.: Natürlich wollen die Fans nicht nur eure Musik in den eigenen vier Wänden hören. Die
Fans wollen Konzerte, wollen die Macht TORMENT OF SOULS live erleben.
Welche Konzerte habt ihr geplant, beim „From Dusk till Dawn“ wird man euch ja hinter,
statt auf der Bühne vorfinden!??

Floh (TOS):
Richtig. Denn gespielt haben wir dort letztes Jahr zum 15ten Bandjubiläum. Davon gibt’s einige schnucklige Videoaufnahmen die sich sicherlich mal als kleiner Bonus im Gepäck eines Longplayers finden lassen könnten. Weitere Konzerte dieses Jahr ausser denen die wir bereits genannt haben hab ich gerade nicht im Kopf. Einfach immer schön auf www.myspace.com/tormentofsouls nachlesen, da bleibt man auf dem Laufenden.


G.H.S.: Um dieses Interview abzurunden und nicht ausufern zu lassen, noch eine letzte Frage
zu den Live-Auftritten:
Die Teilnahme an welchem Event würde für TORMENT OF SOULS das Maß aller Dinge
bedeuten und mit Wem würdet ihr gerne die Bühne teilen??

Hamper (TOS):

Ein bestimmtes Event fällt mir jetzt nicht ein,aber die Bühne teilen würde ich gerne mit "ROCK BITCH"(das goldene Kondom)!!
Ok mal im ernst,ich sag nur Pungent Stench!


Floh (TOS):
1983 zusammen mit dem betrunkenen Johnny Cash bei „Wetten, dass..“ Dafür hätte ich mehrere Finger gegeben. Ruhe er in Frieden.


G.H.S.: Damit bedanke ich mich für die Mühe die ich euch machte, meine Fragen zu beantworten.
Ich hoffe, euch bald wieder live zu sehen.
Habt ihr noch letzte Worte, mit denen ihr dies Interview beenden möchtet?


Hamper (TOS):
Nö.

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Ganz der Eurige
G.H.S.

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